Berge – Gruppenausstellung

20. November 2021 bis zum 20. Januar 2022

Als Albrecht Dürer 1507 auf der Rückreise von Venedig die Alpen überquert, ist er ergriffen von ihrer Schönheit und Erhabenheit und hält die Berge in den ersten realistischen Darstellungen überhaupt als Aquarelle fest. Dürer ist seiner Zeit jedoch weit voraus – die Landschaftsdarstellung hat sich noch
nicht als eigenständiges Genre etabliert und fehlt in Gemälden entweder ganz oder hat eine allegorische Bedeutung als idealisierte Landschaft inne. Der Berg symbolisiert in diesem Sinne das Schwierige und Feindliche, aber dann doch zu Bezwingende. In der Romantik (Caspar David Friedrich) im 19. Jahrhundert wandelt sich dann dieses „Tremendum“ zum Erhabenen: die Landschaft wird tiefreligiös und spirituell aufgeladen. Die Gebirgslandschaften sind nicht mehr furchteinflößend, sondern geheimnisvoll und „erhaben“. Die Expressionisten nutzen die Berglandschaften, um dynamisch in flächigen Pinselstrichen die zackigen Gipfel und Schluchten ins Bild zu bringen.

Das Dramatische, Unveränderliche, zuweilen Bedrohliche und doch immer wieder aufs Neue Faszinierende der Berge hat nicht nur seit einigen Jahrhunderten Bergsteiger herausgefordert, sondern auch Künstler in seinen Bann gezogen. Es ist die Vielfältigkeit dieser Landschaft mit seinen Klippen, Felsen, Schluchten, Gipfeln, Abgründen, Seen und Tälern, die es ermöglicht, malerische Herausforderungen anzunehmen, sei es in der realistischen Darstellung oder ganz abstrakt. Diese Ausstellung „Berge“ vereint unterschiedliche zeitgenössische Positionen, die sich dem Berg als einem besonderen Phänomen in den unterschiedlichsten Techniken und Facetten widmen.