Blickwechsel: Neue Frauenbilder

Vom 30. März bis zum 3. Mai 2019

„It’s a man’s world“ konstatierte James Brown 1966 – in einer Zeit, als sich die Frauen auf den Weg machten, um mal wieder an den alten, zementierten Rollenbildern zu rütteln. Inzwischen ist ein halbes Jahrhundert vergangen, trotzdem zeigen die „Me too“-Debatte oder der Gender Pay Gap, dass in unserer Gesellschaft noch längst keine Geschlechtergerechtigkeit herrscht. Im Gegenteil wird in der Mode und bei einer Vielzahl von Konsumartikeln sogar mehr denn je gegendert. Vom Überraschungsei „nur für Mädchen“ bis zu BBQ-Männer-Chips spielt das Geschlecht in immer mehr Lebensbereichen eine zentrale Rolle.
Auch an der Kunst lassen sich die überkommenen Geschlechtszuweisungen ablesen. Männerkörper gelten bestenfalls in der homoerotischen Kunst als bildwürdig, während Frauen nach wie vor über ihre Körperlich- und Weiblichkeit definiert werden. Die Ausstellung „Blickwechsel: Neue Frauenbilder“ will einen anderen Blick auf die Frau in der Kunst werfen und Arbeiten zeigen, die nicht die gängigen Stereotypen reproduzieren und die Frau als sinnliches Objekt betrachten, sondern den Fokus auf neue, moderne Rollenbilder lenken. Die Frau als Akteurin in Politik und Gesellschaft, beim Rollenwechsel oder der offensiven Selbstbeschau oder vielleicht auch als Repräsentantin einer neuen Welt, die die alten Grenzen überwindet.
Denn trotz rückläufiger Tendenzen gibt es in der Realität diese neuen Frauenbilder- und -rollen sehr wohl. Die Ausstellung soll sie sichtbar machen – und will dabei auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass eben auch die Kunst ihren Anteil daran hat, dass einige Stereotypen bis heute reproduzieren werden. Die ausgestellten Künstlerinnen stellen sich dagegen bewusst gegen den tradierten Blick – und läuten damit ein längst überfälliges Kapitel in der Kunstgeschichte ein, das ungewohnte Perspektiven auf das gesellschaftliche Miteinander von morgen ermöglicht.